Die Kirche Sant’Agostino
Die Kirche Sant’Agostino, eine der ältesten Kirchen Riminis, wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Erste urkundliche Erwähnungen stammen aus dem Jahr 1069, als sie dem Heiligen Johannes dem Evangelisten geweiht war. 1256 übernahmen die Eremiten des heiligen Augustinus das Gotteshaus – daher der heutige Name.
Architektur & Glockenturm
Die Kirche im romanisch-gotischen Stil hat einen rechteckigen Grundriss, ein offenes Dachgebälk und eine große Apsis mit zwei Seitenkapellen. Eine davon trägt den imposanten 55 Meter hohen Glockenturm, den höchsten in Rimini, der einst als Orientierungspunkt für Seeleute diente.
Die Fassade wurde im 18. Jahrhundert umgestaltet, doch die Seitenwände bewahren ihre gotische Strenge mit eleganten Lisenen.
Kunst & Fresken
Im 13. und 14. Jahrhundert wurde das Innere mit Fresken der Rimini-Schule des Trecento verziert, vor allem in der Apsis und der Turmkapelle. Viele wurden nach dem Erdbeben von 1916 wiederentdeckt und teilweise ins Stadtmuseum übertragen.
Herausragende Werke:
Fresken des Meisters von Arengo mit Szenen aus dem Leben des Evangelisten Johannes.
Ein hölzernes Kruzifix aus dem 14. Jahrhundert und Marienszenen in der Apsis.
Deckengemälde von Ferdinando Bibiena, Stuckarbeiten von Carlo Sarti und Gemälde von Vittorio Maria Bigari.
Historische & spirituelle Bedeutung
Giovanni da Rimini, ein bedeutender Künstler des Trecento, wirkte hier. Die Kirche gilt als Wiege der figurativen Renaissance Riminis, sprichwörtlich „im Schatten des Glockenturms“.
Die liturgische Gestaltung und die monumentale Ikonografie – etwa das Fresko des Jüngsten Gerichts – sollten eine intensive spirituelle Erfahrung ermöglichen.
Besucherinfos
Öffnungszeiten: vormittags und nachmittags, außer während der Gottesdienste.
Führungen: für kleine Gruppen; freier Zugang zum Kirchenschiff, Chorgestühl und Turm nur mit Führung.
Barrierefrei: für Menschen mit Behinderung zugänglich.
Warum besuchen?
Ein Schlüsselbau religiöser und künstlerischer Geschichte Riminis.
Zentrum der Rimini-Malschule, mit einzigartigen Fresken des 14. Jahrhunderts.
Eine tiefgreifende visuelle und spirituelle Reise ins Mittelalter.